Didaktik

Die didaktische Intervention fußt auf einem modifizierten Stufenmodell zum Erlernen von Größen und Maßen, erweitert durch einen Schwerpunkt bei Stützpunktvorstellungen. Den lernpsychologischen bzw. motivatorischen Hintergrund bildet die Selbstbestimmungstheorie, laut der nur die Befriedigung der drei Grundbedürfnisse nach Autonomie, sozialer Eingebundenheit und nach Kompetenzerleben für langanhaltende Motivation und einem damit einhergehenden Lernerfolg sorgen kann. Durch „Produktives Üben“ soll schließlich das Erlernte auch gefestigt werden.

Im modifizierten didaktischen Stufenmodell beginnt die Erarbeitung mit dem Sammeln von Vorerfahrungen der Kinder, die diese bereits im Umgang mit gewissen Größen besitzen. Das Erlernen des Messprozesses (mehr als nur das Ablesen einer Skala!), wird durch den Vorgang des direkten und dann indirekten Vergleichens von den SchülerInnen selbstständig erarbeitet. In Folge dieses Lernprozesses erkennen SchülerInnen auch die Notwendigkeit standardisierter Maßeinheiten.

Dieses selbstständige, handlungsorientierte Lernen ist vor allem in der Primarstufe von größter Wichtigkeit, da abstraktes Denken erst in höherem Alter zu Lernerfolgen führt.

Durch das eigenständige Sammeln von Stützpunkten, also dem Wissen über die Maße von Alltagsgegenständen aus ihrer Umwelt (eine Tür ist ca. 2 m hoch, eine Mülltonne hat etwa 1 m3, eine Zuckerwürfel wiegt ungefähr 3 g, usw.) wird auch der Grundstein für das so wichtige Schätzen gelegt. Erst durch konkrete Stützpunkte als Anker können sich Kinder und auch Erwachsene in ihrer Umwelt orientieren und zurechtfinden.

Produktives Üben in weiterer Folge lässt die Kinder über Konzepte und Anwendungen reflektieren und ihre erworbenen Kompetenzen in Problemlöseaufgaben anwenden. So wird sichergestellt, dass Erlerntes auch längerfristig in Erinnerung bleibt.